KI-gesteuerte Bots und Crawler machen jetzt 2024 51 % des gesamten Webverkehrs aus, wobei Firmen wie Meta und OpenAI für 80 % der KI-Bot-Aktivität verantwortlich sind.
Diese automatisierten Systeme fangen potenzielle menschliche Besucher immer häufiger ab, indem sie Website-Inhalte direkt in Suchergebnissen zusammenfassen und aggregieren, sodass Nutzer die Originalquellen nicht mehr besuchen müssen.
Verlage, die auf Affiliate-Werbung und Direkttraffic angewiesen sind, sehen sinkende Besucherzahlen, weil KI-gestützte Suchzusammenfassungen die traditionellen Klicks ersetzen.
Eine genauere Untersuchung zeigt die größeren Auswirkungen dieses Wandels auf digitale Geschäftsmodelle.
Auf einen Blick
- KI-gesteuerte Aggregatoren fassen Inhalte direkt in den Suchergebnissen zusammen, sodass Nutzer nicht mehr auf die Originalseiten der Publisher gehen müssen.
- Bösartige Bots machen jetzt 37% des Internetverkehrs aus, wobei einige bis zu 39.000 Anfragen pro Minute an Sites senden.
- Publisher haben sinkende Besucherzahlen, weil KI-Überblicke prominenter werden, was Affiliate- und Werbeeinnahmen bedroht.
- KI-Bots von Firmen wie Meta und OpenAI machen 80% des KI-Bot-Verkehrs beim Crawlen von Websites aus.
- Die Macht verschiebt sich zugunsten von Aggregator-Plattformen und weg von den Inhaltserstellern, was die traditionellen digitalen Traffic- und Einnahmenströme grundlegend stört.
Bots überholen Menschen: Der Verkehrswendepunkt 2024

Die Online-Welt hat 2024 eine grundlegende Veränderung erlebt: Zum ersten Mal machten automatisierte Bot‑Besucher mehr als die menschlichen Besucher aus und gaben 51 % des gesamten Webverkehrs an. Das ist mehr als nur eine Statistik – es ist ein struktureller Wandel darin, wie Inhalte Leute erreichen und wie Unternehmen ihre digitale Präsenz schützen müssen.
Schädliche Bots machen jetzt 37 % des Internetverkehrs aus, gegenüber 32 % im Jahr 2023, während KI‑gesteuerte Crawler von Firmen wie Meta und OpenAI 80 % des KI‑Bot‑Verkehrs ausmachen. Manche KI‑Fetcher‑Bots erzeugen auf einzelnen Websites bis zu 39.000 Anfragen pro Minute und belasten damit die Infrastruktur erheblich. Proaktive Planung während Website‑Migrationen ist essenziell, um diese Probleme abzumildern.
Die Verbreitung von KI und großen Sprachmodellen hat die Bot‑Erstellung demokratisiert und es auch weniger versierten Akteuren ermöglicht, groß angelegte Angriffe zu starten. Diese Zugänglichkeit hat ein Bots‑As‑A‑Service‑Ökosystem entstehen lassen, das bösartige Fähigkeiten kommerzialisiert, und API‑gesteuerte Angriffe machen inzwischen 44 % des fortgeschrittenen Bot‑Verkehrs aus. Die Eintrittsbarriere für Cyberkriminelle ist zusammengebrochen, wodurch sich spezialisierte Operationen in großflächige Einsatzmöglichkeiten verwandelt haben.
Website‑Betreiber und Publisher stehen unter doppeltem Druck in dieser von Bots dominierten Landschaft. KI‑gestützte Aggregatoren, besonders Googles AI‑Overviews, fassen Inhalte direkt in den Suchergebnissen zusammen und machen den Besuch der Originalseiten oft überflüssig.
Publisher, die von Affiliate‑Werbung und Anzeigenumsätzen abhängig sind, verzeichnen rückläufige Besucherzahlen, weil KI‑Zusammenfassungen Site‑Aufrufe ersetzen. Erste Tests zeigen, dass diese KI‑generierten Übersichten immer prominenter in den Suchergebnissen erscheinen und das Machtverhältnis zugunsten von Aggregator‑Plattformen und zulasten von Content‑Erstellern grundlegend ändern.
Die Sicherheitsfolgen reichen über reine Traffic‑Fragen hinaus. KI hat Identitätsdiebstahl industrialisiert: Zwischen 2024 und Mitte 2025 wurden in den USA 12,5 Milliarden Dollar durch synthetische Identitäten gestohlen. Beschwerden über KI‑getriebenen Identitätsdiebstahl stiegen um 280 %, während Phishing‑Angriffe mit KI‑Tools allein in der zweiten Hälfte von 2024 um 703 % zunahmen.
Derzeit nutzen 82,6 % der Phishing‑Mails KI‑Technologie, sie werden 40 % schneller erstellt als traditionelle Methoden und können Schreibstile nachahmen, um Erkennung zu entgehen. KI‑generierte Phishing‑Mails erzielen Klickraten von über 40 %, was einer sechsfachen Steigerung gegenüber herkömmlichem Phishing entspricht.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) tragen die disproportionalen Folgen dieser Angriffe. Während große Unternehmen pro Vorfall im Durchschnitt 1,2 Millionen Dollar verlieren, verlieren KMU etwa 188.000 Dollar, erfahren aber eine weit gravierendere operative Auswirkung.
61 % der KMU, die von KI‑bezogenen Cyberangriffen betroffen sind, berichten von Bedrohungen für die Geschäftskontinuität oder das Fortbestehen ihres Unternehmens. Diese Organisationen haben in der Regel keine ausgeklügelten KI‑Abwehrtools, wodurch sich die Erholung verzögert und die langfristigen Schäden größer sind.
Die Kombination aus reduziertem organischem Traffic durch KI‑Aggregation und erhöhter Verwundbarkeit gegenüber KI‑verstärkten Cyberangriffen schafft eine kumulative Bedrohung für digitale Geschäftsmodelle.
